Freitag, November 24, 2006

Amok als Mode

Amokläufe kommen jetzt offenbar auch in Deutschland in Mode - das ist nicht lustig.

Rudolf Maresch hat sich bei Telepolis Gedanken darüber gemacht, ob sich die liberale Gesellschaft ihre jugendlichen Ego-Shooter nicht in Serie produziert:

Keinesfalls wird jemand durch Pop oder Ballerspiele zum Killer, Schläger oder Vergewaltiger. Dafür bedarf es schon erheblich mehr als das. Zumal es auch noch viele andere Fluchtwege gibt, um seiner Frustration über eigene Unzulänglichkeiten Ausdruck zu verleihen: Drogen oder Konsum, Depression oder Magersucht. Sicher ist aber auch, dass Mode, Musik und Kunst längst eine Vielzahl von Insignien bieten, die jugendliche Amokläufer zu ihren explosiven Taten inspirieren. Wer da nicht gelernt hat, zwischen Symbolischem und Realem feinsinnig zu unterscheiden, zwischen RestistanX und Person, Matrix und Alltagswelt, wird unweigerlich in diesen Genres Inspirationsquellen und Anhaltspunkte finden, um seine Wut auf sich und/oder andere zu kanalisieren und durch entsprechende Taten zu "veredeln".

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