Dienstag, Dezember 26, 2006

Kriegsspiel

Dinge, die die Welt nicht braucht (weder in Realität noch als Spiel): War on Terror, the boardgame.

A quality boardgame for 2 - 6 players, lovingly illustrated and politically correct (in a very literal sense). Playing it will bring out the nastiest, greediest, darkest, most paranoid aspects of your character. It's all great family fun.
Scheint ja aber immerhin als Satire gemeint zu sein ... [via schneier.com]

Demotivation

Über den Alienated Observer bin ich auf diese Sammlung von Demotivational Posters im Stil der unsäglichen Motivierungssprüche gestoßen - der hier gefällt mir am besten:

Sonntag, Dezember 24, 2006

Überraschung

Vorgestern kommt ein Päckchen mit dem Absender "Internetstores AG" und einer Postfachadresse in Bremen - nichtssagend genug, dass ich es geöffnet habe. Innen ein Lieferschein von buch.de, der die beiden in wenig geschmackvolles Sternchenpapier gehüllten DVDs als einen Netrebko/Villazon-Konzertmitschnitt und den 2-DVD-Pack von "Poseidon" ausweist - beides nichts, was uns jemand schenken würde, der unseren Filmgeschmack kennt. Das Einlegeblatt in der Grußkarte ist jungfräulich weiß.
Nachdem mir das spanisch vorkommt, verfasse ich eine E-Mail an das Service-Center von buch.de, in der ich meiner Vermutung Ausdruck verleihe, dass da etwas schief gelaufen sein müsse und um den Namen des Wohltäters bitte. Daraufhin kommt relativ postwendend die Auskunft:

vielen Dank für Ihre E-Mail.

Mit der angegebenen Bestellnummer wird uns eine Bestellung von Herrn XYZ (nähere Daten dürfen wir aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht mitteilen) angezeigt, welcher zwar zwei DVDs bestellt hat, jedoch nicht an Ihre Anschrift.

Ihre Anschrift ist in unserem System auch nicht als Lieferanschrift verzeichnet, so dass es uns leider ein Rätsel ist, warum Sie die Ware erhalten haben.

Im Moment können wir nur hoffen, dass sich der Schenkende noch bei Ihnen meldet, damit sich ggf. der Vorgang aufklärt.

Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie ein fröhliches und besinnliches Weihnachtsfest!

Mit freundlichen Grüßen
Ihr buch.de-Team

XYZ ist ein mir nicht bekannter Nachname. Der Mensch, der von Herrn XYZ ein Geschenk hätte bekommen sollen, geht jetzt vermutlich leer aus und ich habe zwei DVDs, die ich nicht will.

Keinen Spaß

machen Mandarinen, die in jedem Schnitz zwei bis drei Kerne enthalten ...

Donnerstag, Dezember 21, 2006

Weihnachten

Jedes Jahr kommt Weihnachten und jedes Jahr sind die Tage davor fast unerträglich turbulent. Jedes Jahr kommt aber dann aber auch das Aufatmen zwischen den Jahren ...

Was sich in den letzten Jahren gesteigert hat, ist der meist wenig geschmackvolle Weihnachtsdekorationsbeleuchtungsoverkill, den manche Haushalte betreiben - die Erkenntnis rapide gestiegener Energiekosten scheint zu einigen Zeitgenossen noch nicht durchgedrungen zu sein. Der Strom kommt aus der Steckdose und die Ernüchterung erst beim Lesen der Stromrechnung, die aber strategisch günstig erst zu Beginn des neuen Jahres im Briefkasten liegt (bis zum nächsten Aufbauen der "X-Mas"-Beleuchtung ist wieder alles vergessen). [Foto via pixelquelle]

Montag, Dezember 18, 2006

Gemietete Demonstranten

Peinlich, was die KBV da veranstaltet hat, und ärgerlich, dass damit mal wieder die gesamte Berufsgruppe ins falsche Licht gerückt wird ...

Hurra, ich bin "Person des Jahres"!

... und Du auch! *schulterklopf*

Freitag, Dezember 15, 2006

Ausgefallene Lektüre

Nachdem gerade allüberall über die TEMPO-Jubiläumsausgabe geschrieben und gebloggt wird (am besten hat mir die Schlagzeile aus der Welt gefallen: "Eine Zeitschrift wie ein Friedhof"), muss einfach mal festgestellt werden, dass es heute Druckerzeugnisse gibt, die den Gonzo-Journalismus der 90er weiterentwickelt und einen ganz eigenen Stil kreiert haben: Ich freue mich viermal im Jahr auf und über das Dummy-Magazin. Jedesmal ein anderes Thema, jedesmal ein anderes Design (nur einmal bei Heft 7 zu Revolution haben die Macher damit daneben gegriffen) und immer lesenswerte Texte.

Das aktuelle Heft mit dem Thema "Werben und Verkaufen" kommt vom Cover erstaunlich bieder daher - vielleicht ist mir auch nur eine feine Ironie bezüglich des Glamour-Girls auf dem Cover entgangen ... Die Texte und Illustrationen machen aber (wie immer) viel Spaß. Wer keine gut sortierte Bahnhofsbuchhandlung in der Nähe hat, kann das Heft auch online ordern.



Unfreiwillig komisch ist, dass das Dummy-Heft 14 im März 2007 zum Thema "Tempo" erscheinen soll ...

Montag, Dezember 11, 2006

Verstümmelte RSS-Feeds

Kürzlich hat sich Digital Inspiration auch mit diesem Thema befasst und glücklicherweise die richtigen Schlüsse gezogen ...

Ich ärgere mich vermehrt über Blogs (und andere Feed-Anbieter), deren Artikel ich nicht vollständig in meinem Feedreader (Ihr wisst schon: netvibes) darstellen kann. Da machen heise.de oder Golem leider keine Ausnahme - aber immerhin sind da oft die Überschriften so aussagekräftig, dass ich schnell erkennen kann, ob sich der zusätzliche Klick lohnt. Doch manche Blogs fliegen jetzt einfach aus meiner Blogroll raus (Nutzloses Wissen und franziskript zum Beispiel - sie werden es verschmerzen ...) .

Sonntag, Dezember 10, 2006

Die Siedler auf dem Mond

Im Dilbert Blog macht sich Scott Adams - anlässlich der Bekanntgabe von Plänen der NASA bis 2024 auf dem Mond eine ständige Basis zu errichten - Gedanken darüber, wem der Mond gehört. Es gebe eigentlich The Outer Space Treaty, die besage, dass niemand einen Teil des Weltraums besitzen könne.

Man könne aber leicht vorhersagen, wie die nächsten paar tausend Jahre der Mondgeschichte ablaufen werden:

"1. The base station solves all of the technical problems of living on the moon.
2. A rich guy builds an ultra expensive tourist destination on the moon.
3. Lots of other rich guys build hotels and casinos on the moon.
4. The cost of lunar colonization falls.
5. Israel starts building settlements on the moon because land is free.
6. Muslims see this as an insult because the symbol of Islam is the crescent moon and they don’t want Jews living all over their symbol.
7. Islamic terrorists will try to use rockets built by North Korea to fly to the moon and blow up stuff.
8. The North Korean rockets will keep missing the moon.
9. Islamic terrorists will start blowing up more stuff than usual in America because it doesn’t require any North Korean rockets."
Die einzige Lösung sei, den Mond noch vor dem Bau der NASA-Station in die Luft zu jagen. Nachdem er nach der Outer Space Treaty niemandem gehöre, müsse man auch keine rechtlichen Konsequenzen fürchten.
"Don’t get me wrong – I love the moon. It’s very attractive sitting up there against the starlit sky. I’d miss it. But sometimes you have to make the hard choices. And as long as the human population is 90% gullible, violence-prone dipshits, the last thing you want to do is increase the supply of unclaimed religious real estate."

Frischfleisch vom Discounter

Heute morgen auf Bayern 5 einen ernüchternden Beitrag darüber gehört, was in Fleisch, das von den einschlägigen Discountern als Frischfleisch angeboten wird, so alles drin ist - da vergeht einem der Appetit. Da der Beitrag (zusammen mit anderen aus dem Bereich Landwirtschaft und Umwelt) auch als Podcast angeboten wird, kann man nochmal nachhören ...

Samstag, Dezember 09, 2006

Blog-Tipp: neue bodenständigkeit

Genau wegen Postings wie diesem ist die neue bodenständigkeit aus meiner Blogroll nicht mehr wegzudenken ...

Akademiker-Falle

Die Junge Welt berichtet in einem Artikel vom Donnerstag über Werbemaßnahmen eines "dubiosen Finanzdienstleisters" an der TFH Berlin, die den Charakter von "commercial breaks" haben.

"»Wir unterbrechen die Vorlesung. Es kommen zwei Vertreter, die Sie zu einem kostenlosen Bewerbungstraining einladen möchten«, äußerte ein Dozent Mitte November in seiner Vorlesung »Qualitätsmanagement«. Unter den Studierenden entbrannte eine Debatte über Sinn und Unsinn von Werbung an Hochschulen. Man könne ja solange rausgehen, meinten einige. Schließlich verkündete der Dozent, er werde seine Vorlesung 20 Minuten eher beenden: »Wer nicht bleiben möchte, kann dann früher gehen«. Dies tat eine größere Anzahl Studierender, nicht ohne ihr Unverständnis darüber zu äußern, daß die Vorlesungszeit zugunsten von Werbemaßnahmen gekürzt wird."
Ja, mir wäre es inzwischen auch lieber gewesen, während des Studiums nicht in die Fänge der genannten Firma geraten zu sein, sondern mich eher nach Alternativen umgesehen zu haben ...

Ich versuche seit Wochen, unabhängig von meinem "Berater" an irgendwelche Infos von einer im Besitz des Finanzdienstleisters befindlichen Versicherung heranzukommen und mache die Erfahrung, dass Faxe hartnäckig unbeantwortet bleiben.

Reklame-Overkill

Die Süddeutsche Zeitung versucht momentan alles, um langjährige Abonnenten zu vergraulen: Auf die erste Seite mit drei Klebepunkten fixierte Reklame-Postkarten (zum Anfordern der letzten CD-Edition), die man nicht entfernen kann ohne den darunter liegenden Artikel zu zerreißen (und damit weitgehend unlesbar zu machen) sind nicht nur ein Ärgernis sondern eine Frechheit ... Die merkwürdigen Halbseiten-Werbeseiten um einzelne Bücher finde ich ebenfalls unmöglich, aber sie sind leichter zu ignorieren und dem Altpapier zuzuführen.

Freitag, Dezember 08, 2006

Schizophrenie vorhersagen

Das soll nach einer Meldung von rp-online über eine in BMC Medicine veröffentlichten Studie (Abstract; es liegt auch ein pdf des kompletten Artikels vor) gehen.

Grundlage seien Veränderungen der grauen Substanz des Gehirns, die sich in kernspintomographischen Untersuchungen nachweisen und mit einer Sicherheit von 60% die Entwicklung einer Schizophrenie bei Personen mit familiärer Belastung prognostizieren lassen. Die Stichprobe umfasste lediglich 65 Personen, von denen acht nach durchschnittlich 2,3 Jahren eine Schizophrenie entwickelten. Die Autoren weisen selbst darauf hin, dass die Studie von begrenzter Aussagekraft ist:

"However, because of the limited number of subjects, this test requires independent replication to confirm its validity."

Mittwoch, Dezember 06, 2006

Müll-Computer

Dieses Modell eines PC Containers hat mir gut gefallen.

Europas psychische Gesundheit

Das Deutsche Ärzteblatt weist auf eine interessante Studie der europäischen Kommission hin, die auch als (englischsprachiges) pdf zur Verfügung steht.

Eine zentrale vom Ärzteblatt referierte Erkenntnis ist:

Psychische Erkrankungen können sich [...] deutlich negativ auf das Berufsleben und die sozialen Beziehungen auswirken. So geht nur ein Fünftel der Menschen mit schweren psychischen Problemen einer bezahlten Beschäftigung nach. Zum Vergleich: Bei Menschen mit körperlichen Behinderungen liegt der Anteil bei 65 Prozent.

Nikolaus


Cool, CatContent und Jahreszeitliches in einem [Foto via pixelquelle]

Freitag, Dezember 01, 2006

Weihnachten kommt

Weihnachten kommt, wie jedes Jahr. Von vielen wird es skeptisch, mit Unmut erwartet.

Man stürzt in Geschäfte, kämpft gegen kleine Kinder, Hausfrauen und Torschlusspanik; verschuldet sich maßlos, wenn es nötig sein sollte, um einmal im Jahr einen glücklichen Eindruck auf die Nachbarn zu machen. Die Selbstmordrate ist so hoch wie niemals sonst im Jahr.

Der wahre Geist von Weihnachten, die Geburt einer zweitausend Jahre alten Religion und ebenso alte Festtraditionen werden zunehmends vergessen. Durch die Medien wird unser Christkind von einem unglaubhaften fetten Kerl vom Nordpol ersetzt, wohltätige Organisationen versuchen dies zu verhindern.

Die bescheidene Meinung eines unbedeutenden Weihnachtswichtel: Vergesst das, genießt die Zeit! Wünscht euch was, beschenkt eure Lieben, oder einen Fremden. Ignoriert den Weihnachtsmann, wenn er euch auf den Keks geht. Andersgläubige sollen nicht gezwungen werden, ständig mit dem Fest in religiösem Sinne konforntiert zu werden. Wie ihr Weihnachten feiert, ist euch selbst überlassen; sei es in Andacht und Gebet, sei es mit Truthahn und Coca Cola, oder gar nicht.

Dieser Wichtel spricht nur für sich selbst: immer wieder eine schöne Zeit.

[Deutlich zu sehen, dass mir dieser Beitrag im Rahmen des Blogwichtelns zugeflogen ist - danke an den/die (bislang noch) unbekannte/n Autor/Autorin, der/die sich "Wetterfichtes fetter Wichtel" nennt - und danke an Hollemann für die Organisation]