Wenn sich jemand so zu Familienpolitik äußert, wie es ein katholischer Kirchenoberer aus Augsburg gerade tut, kann man daraus nur schließen, dass er sich bereits sehr weit von seinen Schäfchen entfernt hat. Jemandem, der tagtäglich in der Seelsorge steht, dürfte keinesfalls entgangen sein, dass es Realität ist, dass sich eine Familie in vielen Fällen mit einem Lohn oder Gehalt nicht mit dem zum Leben Notwendigen versorgen lässt und dass aus dieser Not heraus eine suffiziente Versorgung der Kinder bitter nötig ist. Für das reine Hausfrauen- oder Hausmanndasein gibt es nunmal keinen Lohn. Es sind auch nicht immer Omas und Opas greifbar, die sich gerne einspannen lassen; Tagesmütter wiederum sind teuer (und stehen oft auch nicht zur Verfügung).
Der Wert der Familie (der unbestritten ist) bemisst sich nicht daran, dass es ein traditionelles Familienleben gibt, sondern daran, dass Kinder zufrieden, (in positivem Sinne) behütet und gefördert aufwachsen können, dass sie wissen: Jemand ist da für mich.
Die Schaffung von Krippen- und Kindertagesstättenplätzen ist bestimmt kein Allheilmittel für eine in vielen Bereichen haltlos schlingernde Gesellschaft, aber sie ist ein wichtiger Puzzlestein. Leute mit guten Ideen zu diffamieren, ist jedenfalls kein Schmuck für einen Theologen, der sich als Hirte verstehen sollte - es ist im Gegenteil eher ein Hinweis darauf, dass er dringend zeitnah in den Ruhestand versetzt werden sollte ... (die SZ weist aber darauf hin, dass Mixa mit seiner Meinung in der katholischen Kirche nicht alleine steht)
Donnerstag, April 12, 2007
Altherrengewäsch
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